ungarischer Jurist und Politiker; Staatspräsident 2005-2010; Präsident des Verfassungsgerichtshofs 1989-1998, war federführend an der Ausarbeitung der 1989 verabschiedeten neuen ungarischen Verfassung beteiligt
* 3. Januar 1942 Pécs
† 8. Oktober 2023 Budapest
Herkunft
László Sólyom wurde 1942 in Pécs als Sohn des Juristen Ferenc Solyom und dessen Frau Aranka Lelkes geboren.
Ausbildung
S. studierte Jura an der Universität Pécs (Abschluss 1965). Anschließend absolvierte er eine Ausbildung zum Bibliothekar. Von 1966 bis 1969 arbeitete S. als Assistent in Jena in der DDR an der Friedrich-Schiller-Universität. Hier befasste er sich mit dem deutschen Bürgerlichen Gesetzbuch und promovierte 1969.
Wirken
Nach dem Referendariat im Gericht von Kispest und Studienaufenthalten (neben Jena in Hamburg, Köln und Berkeley) war S. ab 1975 an der Bibliothek des ungarischen Parlamentes tätig. Seit 1978 außerordentlicher Professor, hielt S. ab 1983 Professuren für Verfassungs- und Bürgerliches Recht an Budapester Universitäten, u. a. ab 2002 an der deutschsprachigen Gyula-Andrássy-Universität. 1999/2000 war S. Gastprofessor in Köln. Hier arbeitete er auch mit dem Verfassungsrechtler Georg Brunner zusammen. Bereits in den 70er Jahren bekämpfte der international geschulte Jurist "die kommunistische Allmacht mit dem Zivilrecht", wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (15.7.1991) später schrieb.
Mitte der 1980er Jahre war S. auch politisch aktiv geworden. Er nahm ...